Bäckerei Sinzinger: Backkunst in großer Vielfalt

„In der Weihnachtsbäckerei…“ summte Wirtschafts-Wichtel Elfo als er sich auf den Weg in die ostbayerische Gemeinde Windorf machte. Dort angekommen wurde er vom Duft der Bäckerei Sinzinger magisch angezogen. Voll Neugier schlich er sich in die Backstube und hat bei Familie Wagner über die Schultern geschaut, wie Butter-Stollen und Weihnachtsplätzchen gebacken werden.

In der Bäckerei Sinzinger in Otterskirchen herrscht Hochbetrieb. Im Akkord bereiten die Bäckereimitarbeiter für besagte saisonale Ware die Teige zu und verarbeiten diese zügig oder noch besser beschrieben: „zackig“. Unter anderem auch Stollen aus hochwertigen Zutaten wie Butter und dem bewussten Verzicht auf Marzipan und Persipan. Denn so bleibe der unverfälschte Geschmack sozusagen „auf der Zunge haften“. Ein Rezept, das die traditionsreiche Bäckerfamilie schon seit Jahrzehnten unverändert zubereitet und das viele Liebhaber zu schätzen wissen. „Saisonal“ das ist generell ein Thema, aber nicht das Hauptaugenmerk von Familie Wagner. Den Schwerpunkt lenkt man eher auf Brot und Brötchen. Von ersteren hat man rund 15 Sorten im Angebot: Klassiker wie Roggen- , Bauern- oder Mischbrote täglich, eher Ausgefallenes wie Buchweizen oder Kraftmalzbrot wechselnd. Allen gemein ist die Verwendung des reinen Natursauerteiges, woran man noch nie etwas änderte. Hinzu kommt die große Auswahl an Brötchen & Co. Wenn Inhaber Klaus Wagner die Zahl überschlägt, kommt er auf gut und gerne 20 bis 30 verschiedene Varianten vom Brezenzöpferl bis zur „Kerndl-Semmel“, aus denen die Kundschaft gerne ihre Favoriten wählt. Denn, so viel steht fest, das Kaufverhalten änderte sich. In seiner Kindheit, so erinnert sich der Meister seines Fachs zurück, gab es grade mal ein helles und ein dunkles Brot. Semmeln wurden höchstens am Samstag verkauft. Doch, heute ist die Tendenz eher weg vom Laib hin zu den Kleinteilen und auch die Geschmäcker führten dazu, dass man in den Schütten längst diese Vielfalt anbietet. Darüber hinaus gibt es auch an Süßem alles, was man in einer klassischen Bäckerei erwartet vom Plunder bis zum Datschi.
Im örtlichen Betrieb hat das Handwerk wahrlich Tradition. Klaus Wagner berichtet von der Jahreszahl 1591. Damals schon war für das Haus ein Bäckerrecht dokumentiert. Natürlich weit ab vom heutigen Begriff und bestimmt gab es nicht täglich frisches Brot. Aber, die Tradition wurde seither erhalten und weiter entwickelt. So sind aktuell rund 80 Mitarbeiter im Einsatz, um den Wünschen der Kunden gerecht zu werden. Allesamt Fachkräfte. Denn neben dem Hauptgeschäft in Otterskirchen werden die Filialen in Grafenau, Schönberg, Hengersberg, Künzing, Windorf, Ruhstorf a. d. Rott, Hidring und in Passau beliefert. Zusätzlich sind fünf Verkaufsautos in den Landkreisen Passau und Deggendorf unterwegs, die den Heimlieferservice übernehmen und zugleich Altenheime,
Metzgereien oder Firmen anfahren. So haben die Inhaber Klaus und Regina Wagner einen gut gefüllten Tag, um alles „am Laufen“ zu halten. Regina Wagners Eltern übergaben ihr den Betrieb, nachdem sie selbst diesen Beruf erlernt hatte. Es war eine glückliche Fügung, dass ihr Ehemann ebenfalls aus der Branche kam. Beste Voraussetzungen, um das Familienunternehmen in eine gute
Zukunft zu führen. Ein weiterer äußerst wichtiger Faktor sind die Mitarbeiter und hier kann man sich auf die bewährte Stamm-Belegschaft, ausschließlich Personal vom Fach, verlassen. Unter anderem ein Konditor, der bereits seit über 30 Jahren dafür sorgt, dass
auch dieser Bereich professionell abgewickelt werden kann. In der Backstube sind allein 14 Mitarbeiter im Einsatz. Nun steht Sohn Klaus kurz vor dem Abschluss der Meisterprüfung, wobei er das nötige Rüstzeug im elterlichen Betrieb erlernte und diesen auch weiter führen wird. Allerdings wird das „Wollen“ allein nicht reichen. Denn, es fehlt definitiv an Nachwuchs. Die Wagners und auch schon die Generation davor bildeten insgesamt 75 junge Menschen aus. Doch mittlerweile ist es trauriger Fakt, dass sich kaum mehr Schulabsolventen finden, die dieses alte und so wichtige Handwerk erlernen möchten. Um das zu erkennen, reicht ein Blick in die Backstube. Dabei wird von den Konsumenten durchaus geschätzt, wenn sie die Möglichkeit haben, frische Backwaren, die traditionell erzeugt werden, zu kaufen. Nicht nur unser Wirtschafts-Wichtel Elfo liebt den Duft, der am Morgen aus der Tüte steigt, wenn die Semmeln frisch aus dem Ofen für das Frühstück vom Laden nach Hause gebracht werden?

Hinter Türchen Nummer 7 warten köstliche Weihnachtsleckereien auf zwei Gewinner. Von der Steuerkanzlei Ecovis aus Vilshofen werden zwei Pakete für Stollen- und Plätzchen im Wert von jeweils 25,- Euro gestiftet.

Foto Bäckerei Sinzinger – Familie Wagner

 

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