„Aber bitte mit Sahne!“, sagte Wirtschafts-Wichtel Elfo als ihm Martina Lammer ein Stück Kuchen anbot. Diesem Wunsch kam die herzliche Ladenbesitzerin gerne nach. Beim gemütlichen Kaffeeklatsch erfuhr Elfo wieder viel Interessantes über den biologischen Landwirtschaftsbetrieb und im Anschluss erkundete er das große Sortiment des Hofladens.
„Seit 2018 betreiben wir in Großköllnbach einen Hofladen, der Sie mit biologisch erzeugten und regionalen Lebensmitteln, auch aus eigner Produktion versorgt. Schauen Sie vorbei und überzeugen Sie sich selbst!“ So die herzliche Einladung von Martina Lammer. Sie ist mit Leidenschaft hinter der Theke der neuen, rund 50 Quadratmeter großen Verkaufsfläche, die ein umfangreiches und gut sortiertes Angebot für den täglichen Bedarf vorhält. Hier kennt sie ihre Kunden, viele Kunden kennen sich, so dass zum Einkauf auch ein Stück geselliger Aspekt hinzu kommt. Denn, in der Regel trifft man hier häufig jemanden und nachdem die Käufer meist auf gleicher Wellenlänge sind, kommen sie auch schnell mal ins Gespräch, selbst wenn sie lediglich der Zufall zusammen führte. Dreimal die Woche ist geöffnet: Donnerstag und Freitag von 8 bis 12.30 Uhr, Freitag zusätzlich von 14 bis 17 Uhr sowie an den Samstagen von 8 bis 12 Uhr.
Dass so ein Hofladen in einem Dorf durchaus funktionieren kann, wird hier unter Beweis gestellt, seit sich die Eingangstür das erste Mal öffnete. Und das, obwohl man ihn schon gezielt ansteuern muss, nachdem er etwas abseits gelegen ist. Das Konzept kommt an, denn zum einen steigt die Zahl der Käufer und zum anderen der Umfang des Sortiments, wozu im übrigen auch Torten gehören.
Entstanden ist das Angebot aus dem Kartoffel-ab-Hof-Verkauf des Biobetriebs. Schon viele Jahre gibt es hier die ökologisch erzeugten Erdäpfel. Fünf verschiedene Sorten von mehlig bis fest kochend, die man auf den zugehörenden Feldern nebst Frühkartoffeln produziert, werden in Fünf- und Zehn-Kilo-Säckchen abgegeben. Dabei kam immer wieder die Frage, ob die Lammers denn nicht auch noch andere Produkte im Angebot haben und so wagten Bernhard und Martina den Schritt, ein bestehendes Gebäude nach neueste Standards für einen weiteren Schritt der Betriebsentwicklung umzugestalten. Heraus gekommen ist eine einladende Atmosphäre, in der sich die Kunden wohl fühlen und gerne das umfangreiche Sortiment in Anspruch nehmen: Obst, Gemüse, Käse oder Wurst. Man hält auch Backwaren vor, wobei besonders das Holzofenbrot, das jeden Freitag frisch geliefert wird, sehr beliebt ist. Zudem bereitet Martina Lammer verschiedene Sorten Fruchtaufstriche vor, derzeit stehen der Jahreszeit entsprechend etwa Apfel-Kürbis oder Zwetsche und Birne in den Regalen. Eine ganz besondere Leidenschaft lässt sich mit dem Hofladen sehr gut kombinieren und das ist die Liebe zum Backen. Martina Lammer ist mittlerweile weithin bekannt für ihre handwerklichen Fähigkeiten, was das Zubereiten von Sahne- und Cremetorten anbelangt. War es ihr anfangs noch möglich, Schwarzwälderkirsch-, Eierlikör oder Käsesahne-Stücke auch im Geschäft anzubieten, so ist das aufgrund der Nachfrage schlichtweg nicht mehr machbar. Wer jetzt aus ihrer Küche ein individuelles Backwerk möchte, sollte bei der Hofbesitzerin mit Hauswirtschaftsausbildung rechtzeitig vorbestellen. So stand schon auf so mancher Geburtstags- oder Kommuniontafel eine der zahlreichen Tortenvariationen auf dem Tisch.
Wenn man den Begriff „Biopioniere“ verwenden möchte, so kann man Familie Lammer durchaus hier einstufen. Denn bereits vor 21 Jahren erfolgte die Umstellung. Seither werden nicht nur Kartoffeln, sondern auch Getreidesorten wie Weizen, Dinkel und Hafer,
sogar Zuckerrüben nach Ökostandards erzeugt. Die Kartoffeln werden unter anderem über Chiemgauer Naturkost vermarktet, wobei das Unternehmen zugleich auch den Hofladen beliefert.
Seit März steht auf dem Bauernhof zusätzlich ein Verkaufsautomat. In diesem „Brotzeithäusl“, wie man es deklarierte, stehen Kartoffeln zur Selbstbedienungen bereit, ebenso Waren aus der Kühltheke. Vor allem im Sommer wird Grillfleisch und -wurst rege
nachgefragt. Gerade am Abend und an den Wochenenden schätzen Viele, dass sie unabhängig von den regulären Öffnungszeiten auf dem Hof noch einkaufen können.
Was das Ehepaar besonders freut, ist, dass auch die Kinder schon mit dazu helfen. Sohn Leonhard kümmert sich mit seinen neun Jahren darum, dass ausreichend Kartoffeln im Laden sind und die 13-jährige Antonia ist hinter der Theke schon des Öfteren zugange. Und wenn die Familie seit Bestehen des Hofladens ein Fazit zieht, so fällt dieses rundweg positiv aus.
Wer beim 12. Türchen gewinnt, darf sich über zwei festliche Torten aus Martina Lammers Backstube freuen. Die Steuerkanzlei Ecovis aus Landau/Isar stiftet einen Gutschein im Wert von 80,– Euro. Natürlich gerne auch mit Sahne!
Hier kommen Sie zur Website des Lammers-Hofladens
