Reisbach. Entspannt und unkompliziert. Das schätzen die Hotel- und Restaurant-Gäste des Schlappinger Hofs an ihrem Aufenthalt. Eine Lebenseinstellung mit der das junge Inhaber-Ehepaar auch der aktuellen Krise begegnet.
Der Schlappinger Hof wurde 1693 erbaut und ist heute noch ein lebendiger Ort im Zentrum Niederbayerns. Hier treffen einheimische Gasthofgäste auf international Reisende. Seit 2014 führen Sandra und Sebastian Pross den Familienbetrieb, der aus einem Hotel mit 35 Zimmern besteht und einem gutbürgerlichen Restaurant samt Nebenräumen und Veranstaltungssaal für mehrere Hundert Gäste. Dabei fiel Sebastian Pross die Entscheidung zur Übernahme des Unternehmens von Vater Richard nicht leicht. Als Ältester von vier Kindern absolvierte er eine Ausbildung zum Koch, was den Wunsch nährte, die Nachfolge anzutreten. Doch allein der Unterhalt des historischen Brauereikomplexes am Reisbacher Marktplatz stellte eine hohe Herausforderung dar. Nicht nur unternehmerisch angesichts der großen Kapazitäten, vielmehr aufgrund des hohen Sanierungbedarfs. Denn eine umfassende Modernisierung war aufgrund der Verschärfung von Brandschutzvorschriften unvermeidbar und für ein Gebäude, das unter strengen Denkmalschutz fällt, eine bauliche wie finanzielle Herkulesaufgabe. Mit der Unterstützung langjähriger Mitarbeiter, Ehefrau Sandra und der Ecovis Unternehmensberatung, die dafür sorgte, dass Zuschüsse der Regionalförderung genutzt werden konnten, wagte Sebastian Pross diesen Schritt. Bis heute hat er diesen nicht bereut. Und er betont, dass auch die Krise ihn nicht in Verzweiflung stürzt. Zwar sind die finanziellen Einschnitte hart und alle weiteren Sanierungspläne müssen die nächsten Jahre auf Eis gelegt werden, aber er kann sagen, dass er mitsamt seiner Familie und allen Mitarbeitern des Schlappinger Hofs immer das Beste gibt. Diese Lehre zog er aus dem ersten Lockdown 
im März. Denn die Zwangspause machte ihm bewusst, unter welcher Daueranstrengung er die letzten fünf Jahre stand. Gastronomie ist ein Knochenjob und die Regel „selbst und ständig“ trifft in dieser Branche voll zu. Das Familienleben musste von Sebastian Pross oft hinten angestellt werden. Deshalb genoss er im März durchaus die erzwungene Freizeit und auch Sohn Alexander fand es toll, dass sein Papa endlich mal Zeit hatte. Im Mai war die gesamte Familie froh, dass Hotel und Biergarten wieder geöffnet werden konnten. Zumindest konnte man damit seinen Lebensunterhalt bestreiten und der Stammmannschaft einen sicheren Arbeitsplatz bieten.
Jetzt im zweiten Lockdown versucht sich Familie Pross wieder, auf die positiven Seiten zu fokussieren. Lange hatte man damit gehadert, wie die Weihnachtsfeiertage so gestaltet werden könnten, dass die heimischen Gäste im Gasthof empfangen werde können. Wie Sandra Pross die Tischordnung auch drehte und wendete, es wäre nie möglich gewesen allen Reservierungsanfragen gerecht zu werden. Letztes Jahr war man so ausgebucht, dass die Räumlichkeiten doppelt belegt werden mussten: die ersten Gäste kamen um 11 Uhr und bis 13 Uhr musste der Tisch für die zweite Runde wieder ordentlich gedeckt sein. Viele sagten damals ihr Kommen für 2020 wieder zu. D och dieses Jahr hätten aufgrund der Abstands- und Hygieneregeln ohnehin nur 30 Prozent der Kapazitäten zur Verfügung gestanden. Als vergangenen Sonntag der zweite Lockdown angekündigt wurde, fiel Familie Pross die Entscheidung einfacher, ab 19. Dezember bis zum 10. Januar in Betriebsurlaub zu gehen. Durchaus mit einem weinenden Auge, aber auch mit ehrlicher Vorfreude auf ein Weihnachtsfest mit der Familie, das dieses Jahr länger dauert als bis zum 25.12., 5 Uhr morgens. Nicht mit sich hadern, sondern Kraft schöpfen für das neue Jahr und den Kopf frei machen– dieses Fazit zieht Sebastian Pross aus dem vergangenen Krisenjahr. Denn eines ist sicher: die Türen des Schlappinger Hofs werden auch 2021 wieder aufgehen.
Und unser Adventskalender geht am 18.12. natürlich auch wieder auf. Dieses Mal mit einem Gutschein für den Schlappinger Hof gestiftet von der Unternehmensberatung Ecovis aus Dingolfing.
Hier kommen Sie auf die Website des Schlappinger Hofs.
