Bernried. Wirtschafts-Wichtel Elfo ist ein Naturfreund. Gerne trifft er sich mit Hase und Igel, streichelt das kleine Bambi und lauscht dem Gezwitscher der Drosseln. Beim Besuch der Familie Gstettenbauer hatte er dazu wieder Mal ausreichend Gelegenheit. Denn deren Wild-Berghof liegt inmitten eines Naturparks in der Kulturlandschaft des Bayerischen Vorwaldes.
Wer für sich etwas Außergewöhnliches sucht, etwas „Wildromantisches“, durchaus vielleicht ein wenig abgelegen und dabei auf hohe Qualität in Sachen Verwöhnfaktor setzt, tut gut daran, einmal beim Wild-Berghof vorbeizuschauen. Wobei „vorbeischauen“
vielleicht nicht die treffende Wortwahl ist, denn wer zu Familie Gstettenbauer möchte, muss schon ganz gezielt den Weg nach Buchet unweit von Bernried ansteuern. Dafür entdeckt er hier nicht Alltägliches. „Wir sind nach wie vor ein landwirtschaftlicher Betrieb“ stellt Thomas Gstettenbauer heraus. Aber, diese Aussage trifft es nur bedingt, denn von einem klassischen Bauernhof hat man sich längst verabschiedet, suchte und entdeckte verschiedene Nischen in der Vermarktung eigener Erzeugnisse sowie in der Gästebewirtung und traf damit den Zeitgeist vieler. Der Wild-Berghof kann durchaus als Rundum-Erholungs- und Erlebnisort bezeichnet werden: Angefangen von der Wanderung durch den weitläufigen Hirschpark über das Genießen gehobener Speisen im bäuerlich eingerichteten Restaurant mit anschließendem Shopping im Hofladen bis hin zu musikalischen Kulturabenden mit Möglichkeit zu Übernachtung und Kurzurlaub wird alles abgedeckt. Dabei brachte der heutige Vier-Sterne-Gasthof vor fünf Jahren eine neue Übernachtungsvariante auf den Weg: Ein Tiny-House mit allerhand Finessen, genannt die Hyt [Hütt]. Der Clou ist zum einen dessen Mobilität. Der Gast kann wählen, welchen Ausblick er genießen möchte, wenn er aus dem Fenster blickt: Beispielsweise in Nachbarschaft zu den Mini-Ponys, gerade bei Familien mit Kindern beliebt oder das Waldrand-Idyll, verzugsweise von Frischverliebten favorisiert. Diese kleine „Residenz“ bietet nebenan sogar einen Hot-Pot, einen schwedischen Zuber, der die Übernachtung zum Erlebnis macht. Wer es noch naturnaher möchte, der kann in den warmen Monaten ein Sleeperoo am Wildgehege buchen. Dieser Outdoor-Kubus mit Superior-Matratze verspricht eine Nacht mit einzigartigen Tierbeobachtungen und ein Aufwachen durch das Kitzeln der ersten Sonnenstrahlen.
Das Gasthaus mit fünf Übernachtungszimmern wurde 1973 eröffnet. Längst machten sich die Gstettenbauers einen Namen in Sachen Wildspezialitäten, die von Anfang an in der landestypischen Küche auf feinste Art und Weise zubereitet werden. Vom herzhaften Hirschbraten bis zum delikaten Filet. Rund 150 Tiere umfasst der Bestand. Sie finden auf den Wiesen optimale Weidebedingungen. Wenn nötig wird Grüngut zugefüttert; garantierte Voraussetzungen für höchste Güte und genau das ist das Ziel der Familie. „Wir sind dem Biokreis angeschlossen und verkaufen ein Naturprodukt.“ Das wissen auch viele zu schätzen, denn das Wildfleisch wird im eigenen Hofladen, der ganztägig geöffnet hat, rege eingekauft. Dabei stieg die letzten fünf Jahre die Nachfrage stetig an, so dass man diesbezüglich keine Absatzschwierigkeiten hat. Nachdem Thomas Gstettenbauer ein Verfechter guter Netzwerke ist und seinen Schwerpunkt auf Regionalität setzt, holte er sich bei der Sortimentsauswahl weitere heimische Produzenten mit ins Boot. Daraus entstand ein gut bestückter Laden mit allerhand Produkten, die nicht unbedingt alltäglich sind und in echter Handarbeit entstanden. Insgesamt sind es rund 50 Berufskollegen aus der Region, deren Erzeugnisse im Bauernmarkt zum Verkauf stehen. Ganz ohne Zwischenhandel. Sogar in der Bundeshauptstadt weiß man die Schmankerl aus dem Bayrischen Wald zu schätzen: Ein einstiger Gast fand so viel Gefallen an dem Wildfleisch, dass er sich entschied, dieses mit
einem Verkaufswagen in Berlin zu vermarkten, gemeinsam mit anderen heimischen Produkten und das mit Erfolg. Auch der Online-Shop wird häufig angeklickt. Er war ein Garant dafür, dass man sich während der Corona-Pandemie über Wasser halten konnte.
Sogar bis zur Insel Fehmarn, so weiß Thomas Gstettenbauer zu erzählen, ging schon die Hirschsalami.
Dass man seit Jahrzehnten erfolgreich agiert, ist dem guten Zusammenspiel der Familie geschuldet. Ludwig und Siegrid Gstettenbauer legten den Grundstein für den heutigen Wildberghof, der nun von Sohn Thomas und Ehefrau Daniela in ihrem Sinne fortgeführt wird. Allerdings setzte die Corona-Pandemie dem Familienbetrieb wie jedem in der Branche zu. Man tat alles, um sich wieder neu aufzustellen. Mittlerweile sorgt auch der Stadel, der als Kulisse für Veranstaltungen wie Konzerte oder Hochzeiten gerne gebucht wird, wieder für mehr Frequenz.
Unser Hauptpreis zum 24. Dezember ist natürlich eine wildromantische Übernachtung in der Hyt für zwei Personen. Nach einem delikaten Wildmenü genießen Sie eine Nacht inmitten der Natur ohne auf Komfort verzichten zu müssen. Dieser Preis ist dank dem Engagement der Steuerkanzlei Ecovis aus Deggendorf möglich. Wirtschafts-Wichtel Elfo und sein Team verabschieden sich und wünschen eine besinnliche Weihnachtszeit.
Hier geht es zur Website des Wildberghofs.